Alexandra Reiß gibt nach 12 Jahren die Berufsorientierung im Gymnasialzweig der Kronberger Altkönigschule ab

Am heutigen Dienstagabend (19.11.) wird Alexandra Reiß, Gymnasialzweigleiterin der AKS, zum letzten Mal den Berufsorientierungsabend für die Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe eröffnen, ehe sie diese Zusatztätigkeit an ihre Kollegin Jennifer Werner, auch Politik-und-Wirtschaft-Lehrerin, übergibt. Offiziell eingeführt wurde Werner zwar schon Ende Oktober d. J., es stand aber außer Frage, dass Reiß nach rund 12 Jahren unerschöpflichen Engagements und Networkings ihre Tätigkeit mit dieser besonderen Veranstaltung beschließen wird.

Geschichte- und PoWi-Lehrerin Reiß kam im Sommer 2011 an die Kronberger Gesamtschule, nachdem sie zuvor fünf Jahre lang am Heppenheimer Starkenburg-Gymnasium und weitere vier Jahre an der Kurt-Schumacher-Schule in Karben die Berufsorientierung (BO) „nebenbei“ – ohne Deputat oder Beförderung – organisiert hatte.

Als sie schließlich an die Altkönigschule gerufen wurde, fand sie in der BO ein kleines, aber wohl bestelltes Feld vor: AKS-Legende Rudi Allert, selbst Lehrer für Gemeinschaftskunde, wie das Fach früher hieß, organisierte das Betriebspraktikum in der gymnasialen Mittelstufe und verwaltete einen großen Pool an geeigneten Praktikumsadressen. Seine Nachfolgerin Sabrina Noll, heute stellvertretende Schulleiterin der Hofheimer Elisabethenschule, erweiterte diese Adressensammlung, digitalisierte die Abläufe, rief mit Ex-Studienleiterin Ute Keppler und der Unterstützung der Rotarier die „Wege ins Management“ ins Leben und bot für Oberstufenschüler turnusmäßig kurze Nachmittagsveranstaltungen an, bei der Betriebe aus Kronberg und Umgebung über Perspektiven nach dem Abitur informierten – die Vorgängerveranstaltung des heutigen BO-Abends. „Mit nur mäßigem Erfolg“, wie Reiß zu berichten weiß: „Ich habe das ein halbes Jahr lang weitergeführt und dann die Veranstaltung reformiert.“ Herausgekommen ist ein Stelldichein der Vertreter namhafter Unternehmen aus dem Rhein-Main-Gebiet, die über duale Studiengänge informieren, der öffentlichen Hand, lokaler Handwerksunternehmen und, last but not least, der AKS-Alumni, die den Zwölft- und Dreizehntklässlern von ihrer Berufslaufbahn erzählen.

Doch die Berufsorientierung und Frau Reiß waren zunächst keine Liebesheirat. Vielmehr wurde Reiß, als sie noch Lehrerin im Angestelltenverhältnis war, darauf angesprochen, ob sie nicht die BO übernehmen könne. „Das war keine Position, die ich unbedingt machen wollte“, blickt sie heute schmunzelnd zurück. Doch mit der BO erhielt sie damals ihre Planstelle und bei der Arbeit entfachte sich die Leidenschaft für diese Aufgabe – der Appetit kommt eben doch beim Essen. So war es nur konsequent, dass man ihr im Oktober 2013 eine Beförderungsstelle für ihre Tätigkeit übertrug. Und Reiß dankte es der Altkönigschule mit Fleiß, Hingabe und Networking.

Zwischen der noch in Kronberg angesiedelten P&G GmbH und deren Ausbildungsleiter Alexander Hajek verstärkten Reiß und ihre Ex-Kollegin Petra Duwe die Zusammenarbeit soweit, dass Hajek alljährlich an die AKS kommt, um bei der BO-Woche im Juni mitzuwirken. Diese war auf Reiß’ Bestreben hin aus den zwei „MainStudy-“Tagen entstanden, sodass die Schülerinnen und Schüler der zwölften Klasse nicht nur in die Hochschulen in Frankfurt hineinschnuppern, sondern an zwei weiteren Tagen ein Assessment-Center durchlaufen und Bewerbungsgespräche üben können – eben mit Alexander Hajek, Gabriele Eilers, der Leiterin des AKS-Ganztagsprogramms, und ihrem Mann sowie Vertretern der Agentur für Arbeit.

In Kooperation mit der Stadt Kronberg sowie dem Bund der Selbstständigen war Reiß seit 2013 zudem an der Organisation des „Kronberger Herbstmarkts“ beteiligt, einer Ausbildungsmesse für alle Neuntklässler im September eines jeden Jahres. Und seit dem letzten Jahr verfolgt die AKS eine Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer, im Rahmen derer aktuelle Auszubildende als sog. Botschafter Schülern authentisch einen Einblick in ihre Ausbildung vermitteln.

Gemeinsam mit ihren Ex-Kolleginnen Keppler und Dr. Heike Boedicker, einstige H-/R-Schulzweigleiterin, hat Reiß zudem das BO-Curriculum der Schule entwickelt und einen Anforderungskatalog für die Betriebspraktika eingeführt.

Alexandra Reiß übergibt ihre Zusatztätigkeit durchaus mit einem lachenden und weinenden Auge. Natürlich sei der Grad der Arbeitsintensität nach ihrer Ernennung zur Zweigleiterin angestiegen, aber das habe sie hinbekommen. Dennoch messe sie ihrer Work-Life-Balance mittlerweile mehr Bedeutung zu und so übergebe sie guten Gewissens ein immer noch wohl bestelltes, aber mittlerweile immenses BO-Feld an ihre Nachfolgerin Werner: „Sie ist eine vertrauenswürdige und engagierte Kraft, die das, was wir etabliert haben, fortführen und vielleicht auch mein Herzensprojekt realisieren wird: einen BO-Abend für die Mittelstufe.“

Uns bleibt nur noch Alexandra Reiß ein großes Dankeschön zu sagen für 12 produktive und von Erfolg gekrönte Jahre der Berufsorientierung im gesamten Gymnasialbereich der Altkönigschule und ihr weiterhin viel Freude und Zufriedenheit in ihrer Tätigkeit als Gymnasialzweigleiterin zu wünschen!

Gymnasialzweigleiterin Alexandra Reiß an ihrem Arbeitsplatz

 

Alexandra Reiß übergibt die gymnasiale BO an ihre Kollegin Jennifer Werner