„Es freut mich, hier im Sand zu stehen!“
Als Bettina Gies, ehemalige Sport- und Biologielehrerin, davon erfuhr, dass die AKS seit dieser Woche über ein eigenes Beachvolleyballfeld verfügt, leuchteten ihre Augen: „Das ist so toll. Als ich 2016 in Pension ging, haben wir uns das schon gewünscht! Immer mussten wur zum MTV hinüberlaufen “, so die Kelkheimerin voller Begeisterung.
Auch Schulleiter Martin Peppler, der die Einweihungsfeier, zugleich auch Helferfest, im kleinen Rahmen eröffnete, gab zu: Wir haben die Realisation vielen zu verdanken, doch die Idee und Umsetzung geht auf Herrn Ott zurück.“
Und tatsächlich ist es der Initiative des stellvertretenden Schulleiters Ralph Ott zu verdanken, dass das nicht gerade kleine Bauvorhaben in Schwung kam. Ihm war es noch im vergangenen Schuljahr gelungen, im entscheidenden Moment Personen und Ressourcen zusammenzubringen. „Von Frau Kurth erfuhr ich, dass das FörderForum uns Mittel zur Verfügung stellen konnte und wollte, und Herr Schulte, der Geschäftsführer des Schulte-Bauzentrums in Kronberg stand uns nicht nur mit seiner Expertise zur Seite, sondern ließ uns auch eine hohe Sachspende zukommen“, erläuterte Ott die Genese des Vorhabens. Doch erst die rasche Genehmigung seitens des Hochtaunuskreises, die alte Kugelstoßanlage als Platz für das Beachvolleyball nutzen zu können, machte das Projekt möglich.
So ging Otts Dank ebenso an Wolfgang von Gehlen, seitens des Hochtaunuskreises für die AKS zuständig, und auch an die Stadt Kronberg, die 40 Tonnen Sand, die zuvor dem Berliner Platz eine Beachatmosphäre verliehen hatten, kosten- und keimfrei der AKS zur Verfügung gestellt hat. Matthias Greilach, Leiter des Stadtmarketings, ließ es sich daher nicht nehmen, der Einweihung beizuwohnen: „Es freut mich, hier im Sand zu stehen. Seit vier Jahren tauchen wir den Platz vier Wochen lang in einer Sommerkulisse und jedes Mal findet der Sand seine Weiterverwendung in einem gelungenen Projekt.“
Zweifelsohne hat das Gros der wahrlich schweißtreibenden Arbeit Otts Bautrupp, der aus Schülern ab Klasse 9 aufwärts bestand, in der Projektwoche vor den Sommerferien bei Temperaturen von fast 40 Grad geleistet, indes ohne zwei seiner AKS-Kollegen wäre das nicht in Eigenarbeit machbar gewesen. So dankte er auch seinem Baggerfahrer Eugen Strauch sowie seinem Ingenieur Tom Weisel und hob dabei hervor, dass beide sogar noch in der letzten Woche ihrer Sommerferien dazu bereit waren, von morgens bis abends – erneut unter gleißender Sonne – auf dem Platz zu arbeiten. „Ihr wart einfach kolossal!“, fügte er voller Anerkennung hinzu.
Doch nicht nur rund 200 Tonnen (!) mussten verschoben, sondern auch ein Kugelstoßplatz verlegt werden. Und hier kam Abiturient in spe Marton Balla ins Spiel, der voller Enthusiasmus berechnete, buddelte und betonierte.
Das Feld, das 22 Meter in der Länge, 14 Meter in der Breite und 50 cm in der Tiefe misst, kann aber ebenso für Beach-Handball bzw. -Soccer genutzt werden und kommt damit auch dem Ganztagsprogramm zugute, weshalb dessen Leiterin Gabriele Eilers Mittel für die Anschaffung von Toren locker machen konnte.
Frau Nadine Kurth, Vorsitzende des FörderForums der AKS, ist besonders stolz auf das Feld: „Unser FörderForum wird 70! Ja, schon seit 1955 unterstützen wir Eltern die Schule. Wir haben uns daher vorgenommen, im Jubiläumsjahr 17000 Euro Spenden zur Umsetzung von 7 Herzensprojekten für unsere 1700 Schüler zur Verfügung zu stellen – und das Beachvolleyballfeld ist das erste Projekt, das dieses Jahr schon fertig ist.“
Eine personelle wie logistische Meisterleistung! Ott selbst erklärt sich die Bereitschaft vor allem der vielen Schüler, bei sengender Hitze bzw. im neuen Schuljahr nach dem Unterricht an dem Projekt mitzuarbeiten, mit deren Feuereifer: „Man hat gemerkt, dass die etwas aufbauen wollten! Natürlich spielten die Nähe zu den mitwirkenden Lehrern und die Mitgliedschaft in der Fußball-AG auch eine Rolle, aber alle wollten etwas für ihre Schule realisieren, selbst die Abiturienten, die gar nicht mehr auf diesem Feld werden spielen können.“
Für uns hat Marton Balla diese Motivation so zusammengefasst:
Was vor allem mich – wobei ich hier auch für unsere gesamte Gruppe sprechen kann – motiviert hat, war diese Sehnsucht nach dem Gefühl, etwas mit dem eigenen Kopf zu planen und dann mit den Händen in die Tat umzusetzen. Dieses Gefühl, dass man endlich mal „Bob der Baumeister“ im echten Leben spielen durfte und dabei der Schulgemeinschaft etwas Gutes hinterlassen konnte, hat uns alle motiviert, auch mal bei 40 Grad sieben Stunden in der prallen Sonne weiterzuackern. In der Retrospektive hört sich das fast schon erschreckend an, aber welcher Junge würde zu sieben Stunden Steine klopfen, Rüttelplatte und Bagger fahren, Beton mischen und anschließend gießen und zu Bratwurst beim Feierabend nein sagen – und das alles für das Allgemeinwohl.
Wahrscheinlich eines der coolsten Schulprojekte, vielleicht sogar das coolste Schulprojekt, an dem ich jemals teilgenommen habe.
Können stolz auf ihre Leistung sein: Ralph Ott und sein Lehrer-Schüler-Bautrupp
v.l.n.r.: Gabriele Eilers Ralph Ott, Matthias Greilach, Martin Peppler, Wolfgang von Gehlen, Arietta Becker-Gelbert und Nadine Kurth

