Am vergangenen Dienstag wurden vier Schüler der Altkönigsschule Kronberg von Kultusminister Armin Schwarz sowie Landtagspräsidentin Astrid Wallmann im hessischen Landtag für ihre erfolgreiche Teilnahme beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten geehrt und ausgezeichnet. In der diesjährigen Wettbewerbsrunde, die unter dem Motto „Bis hierhin und nicht weiter!? Grenzen in der Geschichte“ stand, erzielten Benedikt Book und Leonard Kurth einen Landessieg, während Jakob Schulze und Maksym Mazura jeweils einen Förderpreis auf Landesebene erhielten.

Unterstützt von den Geschichtslehrerinnen Stella Schlosser und Britta Sölch hatten sich die Schüler über sechs Monate auf historische Spurensuche begeben. Dabei machten sie auf eindrucksvolle Weise Grenzen in ihren religiösen, wirtschaftlichen, machtpolitischen, geographischen und persönlichen Zusammenhängen sichtbar.

So setzten Benedikt und Leonard, die beide die Jahrgangsstufe 9 der AKS besuchen, sich in ihrer Arbeit intensiv mit der Geschichte der Kronberger Streitkirche auseinander. Sie führten Interviews mit Mitarbeitern des Dom- und Diözesanarchivs Mainz, des Kronberger Geschichtsvereins und den ansässigen Pfarrern, recherchierten, warum die Streitkirche nie geweiht worden ist und welche religiösen, sozialen und machtpolitischen Grenzen im Laufe der Zeit errichtet wurden beziehungsweise überwunden werden konnten. Die Ergebnisse ihrer Nachforschungen hielten sie in einem Filmbeitrag fest, der die Jury klar überzeugen konnte.

Der dreizehnjährige Jakob, dessen Familie vor einigen Jahren ein Haus in der Mauerstraße erworben hat, beschäftigte sich in seinem schriftlich eingereichten Beitrag mit der Bedeutung der Kronberger Stadtmauer, die im Mittelalter nicht nur eine physische, sondern auch eine politische und wirtschaftliche Grenze darstellte.  Im Rahmen eines gut dokumentierten fotografischen Rundgangs konnte Jakob zudem aufzeigen, wie die Reste der alten Stadtmauer auch heute noch die Konturen der Stadt beeinflussen und zu Kronbergs besonderem mittelalterlichem Charme beitragen.

„Das Leben meiner ukrainischen Großeltern – ein Leben voller Grenzen?“ lautete Maksyms Thema, der ebenso wie Jakob die 7. Klasse der Altkönigschule besucht. Er begab sich damit auf eine ganz persönliche historische Spurensuche in seiner Familie und erfuhr im Rahmen seiner Recherchen viel über die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Grenzen, mit denen seine Großeltern zu Sowjetzeiten konfrontiert waren.

Die vier Preisträger reihten sich mit ihren Beiträgen in die bundesweit über 6600 Teilnehmenden ein, die das Thema „Grenzen“ in historischen Zusammenhängen erforschten. Der von der Koerber-Stiftung ausgetragene Wettbewerb eröffnet alle zwei Jahre Schülerinnen und Schülern spannende Möglichkeiten, selbst zu Forschenden zu werden und sich mit der lokalen, regionalen oder persönlichen Geschichte intensiv auseinanderzusetzen – durch Quellen- und Archivarbeit, Zeitzeugeninterviews und kreative Medienformate. Vor allem aber vermittelt die Teilnahme den Jugendlichen, dass historische Forschung lebendig ist.

Kultusminister Armin Schwarz, Landtagspräsidentin Astrid Wallmann, Leonard Kurth, Benedikt Book, Britta Sölch

Benedikt Book, Leonard Kurth, Jakob Schulze, Maksym Mazura