Mit einem Abitur-Notendurchschnitt von 2,18 und sieben Mal der Traumnote 1,0 ist der Abiturjahrgang 2023 der beste, den die Kronberger Altkönigschule je in einen neuen Lebensabschnitt verabschiedet hat. Bei 133 Pennälern, die vor drei Jahren in die Oberstufe gestartet waren, haben 110 das Reifezeugnis erhalten, davon 43 Schülerinnen und Schüler mit einer „1“ vor dem Komma. Ebenfalls stolz auf sich sein können die 11 Absolventen, die eine Fachhochschulreife davontrugen.
Auch diese Veranstaltung erneut ein ganz besonderer Anlass: Nicht nur weil die letzten G8 – Schülerinnen und Schüler die Kronberger Gesamtschule verlassen haben, sondern auch weil der Abiturball noch am selben Abend im Bad Homburger Kurhaus stattgefunden hat. „Ein Abend mit sportlichem Charakter“, wie es Oberstufenleiterin Ute Keppler zusammenfasste.
Musikalisch untermalt wurde diese Verabschiedung aber nicht nur durch das Kammerorchester der AKS unter der Leitung von Julia Kitzinger, sondern im Kurhaus auch durch Leon Schneider am Flügel, selbst Abiturient, großes Musiktalent und erfolgreicher Bewerber auf einen Platz an der Frankfurter Hochschule für Musik und darstellende Kunst in den Bereichen Komposition und Klavier.
„Es ist wunderbar, wieder so viele Menschen in der Aula zu begrüßen“, schwärmt Schulleiter Martin Peppler zu Beginn seiner Begrüßung, „die Zeugnisübergabe muss nicht in mehreren Durchgängen erfolgen!“ Peppler teilt in diesem Jahr selbst Freude und Stolz der anwesenden Eltern, eilte er doch rasch nach der akademischen Feier auf den Abiball seines eigenen Sohnes. Freilich sei die Schule kein paradiesischer Ort, räumt er ein, aber doch einer, an dem man vertraute Menschen getroffen und seine Kompetenzen erweitert habe. Als Vorsitzendem des Prüfungsausschusses sei ihm in vielen guten mündlichen Prüfungen aufgefallen, wie ausgebildet die fachlichen Kompetenzen und zu welchen Vernetzungen die Prüflinge fähig gewesen seien. Die Absolventen seien dank ihrer Urteilsfähigkeit zu mündigen Bürgern herangewachsen und hätten gerade auch im sozialen Bereich viel gelernt, was sich aber oft gar nicht wie „lernen“ angefühlt habe.
„Mein ganz besonderer Dank gilt dabei den Eltern, die stets ermutigt, getröstet und motiviert haben.“ Vor allem das Engagement der Vertreterinnen und Vertreter des Schulelternbeirats sowie des Förderforums hebt Peppler hervor und überreicht Sträuße. Den Bürgermeistern der Kommunen Kronberg und Steinbach gelte Dank für die finanzielle Unterstützung, gerade im Bereich der Schulsozialarbeit. Und natürlich den Kolleg/-innen, allen voran Ute Keppler, die Zeit, Wissen und Aufmerksamkeit in den Erfolg der Abituria 2023 investiert hätten.
In ihrer Begrüßung erinnert die Oberstufenleiterin an die Corona-Einschränkungen, die den Jugendlichen viel Flexibilität und Durchhaltevermögen abverlangt haben, was großen Respekt verdiene. Außerdem sei allen die Bedeutung von Gemeinschaft, Zusammenhalt und dem Engagement für diese Gemeinschaft neu vergegenwärtigt worden. Sagt’s und unterbricht ihre Ansprache: „So, bis dahin war das Rede, verfasst von ChatGPT.“ Ein Raunen geht durchs Publikum, das Keppler nicht unerwidert lässt: „Neben all den globalen Herausforderungen wird Künstliche Intelligenz auf der Basis mathematischer Wahrscheinlichkeitstheorie ein weiteres Thema sein, mit dem wir uns alle werden auseinander setzen müssen.“
Kepplers Dank gilt vor allem den vielen aktiven Schülerinnen und Schülern, die sich für die Festivitäten engagiert haben, Paulina Kunz, bei der alle roten Fäden zusammengelaufen seien, habe dabei wirklich Unglaubliches geleistet. Die sensationellen Theateraufführungen am Ende der Q2 (Klasse 11) würden ihr in besonderer Erinnerung bleiben, habe doch zwei Jahre gar nichts in dieser Richtung stattfinden können. „Findet etwas, was Euch begeistert! Werdet erfolgreich, aber vor allem zufrieden!“, verabschiedet Keppler den letzten G8-Jahrgang.
In ihren beiden Grußworten betonen Christoph König, Kronbergs Stadtoberhaupt, und Steffen Bonk, Steinbachs Bürgermeister, die Wichtigkeit der AKS für beide Kommunen. Die Städte könnten nicht ohne die Schule, bringt es König auf den Punkt, schließlich komme der Löwenanteil der Schüler aus beiden Städten, schließlich gebe es wichtige Berührungspunkte, so z. B. den Jugendrat der Stadt Kronberg, die Mitarbeit beim Klimaschutz oder der Verkehrswende. Auch Bonk spricht den Absolventen seine aller herzlichsten Glückwünsche aus, dankt der Schulleitung und den Lehrer/-innen, die hier ihre Arbeit machen, und bittet die jungen Erwachsenen, nicht zu vergessen, später der Gesellschaft etwas zurückzugeben für die erhaltene Vorleistung während ihrer Schulzeit.
Neben der Zeugnisübergabe durch die Tutorinnen und Tutoren, die in diesem Jahr noch einige persönliche Sätze an ihre jeweiligen ehemaligen Schützlinge richteten, sind die Ehrungen ein besonderer Teil der akademischen Feier. Für ihren Einsatz für die Schulgemeinschaft wurden die scheidenden Schulsanitäter ausgezeichnet, dann die sieben Schülerinnen und Schüler mit einem Abi-Schnitt von 1,0 (und rechnerisch besser): Henry und Moritz Flohr, Hannah Hübener, Seungjun Kang, Simon Knollmann, Emily Scholz und Josias Strobel.
Wen soll es da wundern, dass beinahe durchweg denselben Absolventen weitere Auszeichnungen verliehen wurden, vor allem im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik)? Petra Duwe, Leiterin des Fachbereichs III, konnte zudem stolz verkünden, dass auch dank dieser hervorragenden Leistungen die Zugehörigkeit der Schule zum MINT-Excellence-Cluster um weitere vier Jahre verlängert wurde.
Nicht ohne ein Augenzwinkern verabschiedete sich der Kurs „Darstellendes Spiel“ von Rita Eichmann (Fachbereichsleiterin I) von seinen ehemaligen Paukern mit einem Kurzfilm im Trash-Stil unter dem Motto „Ich bin ein Lehrer, holt mich hier raus“ und Annika Rehm sowie Lea Rosendahl mit einer kurzweiligen Rede von Schülerseite. Und dieser unvergessliche Moment, die erste große Zäsur im Leben der Abiturienten, sollte im Bad Homburger Kurhaus noch lange andauern! Herzlichen Glückwunsch und alles Gute auf dem weiteren Lebensweg wünschen wir allen !