Altkönigschule: Themen-Elternabend über „Cybermobbing, Cybergrooming und Co. – Die neuen Gefahren für Kinder im Netz“
Beitrag von Carmen Candia-Beery, AKS Eltern
Am Montag, den 27. März 2023 fanden sich in der Aula der Altkönigschule über 100 Eltern, einige Lehrer:innen und älteren Schüler:innen sowie Vertreterinnen des schuleigenen Ausschusses für Soziales Lernen und Prävention (ASLP) und Mickey Wiese (AKS RatHaus, Sozialarbeit) ein. Eingeladen hatte die Schulleitung gemeinsam mit dem Ausschuss für Soziales Lernen und Prävention als Teil eines langfristig angelegten Medienbildungskonzepts für Eltern, Lehrer:innen und Schüler:innen. Ziel war es, insbesondere die Eltern für die Gefahren, denen Kinder im Internet und über soziale Medien ausgesetzt sind, zu sensibilisieren.
Zunächst gab es einen Bericht über die diesbezügliche Situation und Handhabung an der Schule aus der Sicht des RatHaus. Das RatHaus bietet den Schüler:innen eine Anlaufstelle, wo sie sich den Sozialarbeiter:innen anvertrauen können. Diese sind auch darauf vorbereitet, in einer Konfliktsituation, sei es bei Mobbing oder Cybermobbing u.a., einzugreifen, um zu vermitteln und die Situation zu klären.
Damit es nicht weiter eskaliert oder, je nach ernst der Lage, im schlimmsten Fall zu einem Schulverweis kommen muss, sind vertrauensvolle Kommunikation zwischen Eltern und Kindern sowie deren Aufklärung und Begleitung immens wichtig, betonte Herr Wiese. Ein zusätzliches Angebot des ASLPs sind sogenannte Medien-Scouts: Schüler:innen aus den oberen Klassen, die mit den jüngeren über die Gefahren und Chancen der verschiedenen Medien reden.
Der Hauptprogrammpunkt des Abends war ein Vortrag von Herrn Thomas Leopold-Klemm, Kriminaloberkommissar der Polizei Westhessen. Er berichtete eindrucksvoll aus seiner langjährigen Erfahrung als Kriminalpolizist mit Täter und Opfer und warnte nicht nur vor den Gefahren im Netz und sozialen Medien, sondern auch vor Unwissenheit und Unvorsichtigkeit bei Kindern und Jugendlichen, denen die Ausmaße ihres Handelns oft nicht bewusst sind. Herr Leopold-Klemm widmet sich als einer von zwei Jugendkoordinatoren der Polizeidirektion Hochtaunus jetzt der Präventionsarbeit und erklärte u.a., was man unter Cybermobbing, Cybergrooming und Challenges versteht, und welche Risiken und – leider auch – Trends besonders zu beachten sind. Vor Betrug im Netz, Hassrede und der Gefahr, dass Jugendliche sich selbst bei scheinbar harmlosen Aktionen strafbar machen oder in die Fangen von Sexualstraftätern geraten können, wurden die Teilnehmende des Abends gewarnt.
Besonders wichtig waren die Tipps, die Herr Leopold-Klemm den Eltern mit auf den Weg gab. An erster Stelle: Vertrauen! Eine Vertrauensbasis zwischen Kind und Eltern schafft Sicherheit und ebnet den Weg für eine schnelle Aufklärung und den Schutz der Kinder, sollte es doch einmal zu einem Vorfall von Cybermobbing und Co. kommen. Bei der Beweisführung sind möglichst detaillierte Aufzeichnungen in Form eines Gedächtnisprotokolls oft von zentraler Bedeutung. Vorsicht ist hingegen geboten, wenn es um die Sicherung von empfangenen verdächtigen oder anstößigen Dateien oder Fotos geht. Durch das Herunterladen, Exportieren, Versenden oder Speichern als „Screenshot“ von illegalem Material, wie z.B. kinderpornografischen Fotos, können sich besorgte Eltern selbst schnell ungewollt strafbar machen, denn die Erstellung und Übermittlung solcher Materialien stellt bereits ein Verbrechen dar.
Alles in allem war der Abend, an dem für mehr Wachsamkeit geworben wurde, sehr informativ. Zwar behandelte der Abend einerseits diese sehr unschönen Themen, bei denen der ein oder andere Zuhörer schon einmal kräftig schlucken musste. Andererseits ist den Organisatoren und dem Referenten gelungen, Anwesenden sowohl über reale Gefahren als auch über konkrete Möglichkeiten, wie sie sich und ihre Kinder schützen und aufklären können, zu unterrichten. Unser großer Dank an dieser Stelle gelt Miriam Stöcklin und Linda Wiegand, sowie Thomas Leopold-Klemm! Die Teilnehmende bekamen einen guten Überblick über die Themen sowie umfangreiche sachdienliche Hinweise, wie und wo sie sich noch ausführlicher darüber informieren können. Eltern müssen letztlich heutzutage im Blick behalten wie, wie oft und wie lange ihre Kinder im Netz und in sozialen Medien unterwegs sind. Dabei ist es unerlässlich, dass sie auch bei ihren Kindern das Bewusstsein fördern, dass man vielleicht Dinge zum Spaß sagen oder tun möchte, die für andere aber kein Spaß sind, sondern purer Ernst — und dass auch scheinbar harmlose Aktivitäten wie Chatten im Chatroom eines Online-Spiels, echte Gefahren bergen können.
Wichtige Empfehlungen!
Worauf muss man achten und wie kann man Kinder gut begleiten? Wo gibt’s Tipps und Hinweise, an denen man sich orientieren kann?
Wir haben ein paar Adressen zusammengestellt:
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